Die Zeit ab 1930 bis zum Beginn des 2. Weltkrieges
In dem Protokollbuch (1913–1948) findet sich folgender Eintrag, welcher am 31.10.1946 durch den damaligen Vorstand Anton Roth erfolgte:
"Das Protokollbuch für die Zeit vom 07.12.1930 bis Kriegsende (d.h. bis 20.04.1945) kann infolge der Kriegseinwirkung nicht mehr aufgefunden werden. Durch die allgemeinen schlechten Verhältnisse ist es für absehbare Zeit unmöglich, ein neues Buch aufzubringen. Die Protokolle von der Neugründung des Vereins (27.10.46) werden daher in diesem Buch weitergeführt."
So musste in mühevoller Kleinarbeit die Zeit ab 1930 bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges beim Rottweiler Stadtarchiv erhoben und nachgearbeitet werden. In der Bürgerzeitung und später, ab 1933, in der NS-Volkszeitung, konnte schnell nachvollzogen werden, dass auch in dieser schwierigen Zeit die Musiker mit den Vorständen Wilhelm Mayer (08.03.1908–1933), Johann Grimm (1933–Feb. 1936) und Max Storz (1936–1945) die Vereinsarbeit, so gut es eben möglich war, durchführten und am Leben erhielten. Die Kapelle wurde in dieser Zeit von dem Dirigenten Willy Köhn (1929–01.10.1954) geleitet. Von 1930 an lief das Vereinsleben noch ohne nennenswerte Schwierigkeiten und Einschränkungen ab. Promenadenkonzerte, Wald- und Herbstfeste, Theateraufführungen, Generalversammlungen und Mitwirkung am Fasnachtsprogramm waren noch möglich. Ab 1933 waren dann die Aktivitäten des Musikvereins von den damals üblichen Gleichschaltungsvorgängen gekennzeichnet. Es folgte die Eingliederung in den Reichsbund für Volksmusik und der Musikverein "Frohsinn" wurde in der NS-Volkszeitung künftig "NSBO-Kapelle" oder "Musikzug der Ortsgruppe" Rottweil-Altstadt genannt.
Anlässe für musikalische Auftritte waren dann:
Erntedankfeiern, Heldengedenkfeiern, Großkonzert mit der Stadtkapelle, Winterhilfskonzert, Feiern zur Wiederkehr des Tages der Machtübernahme und Führers Geburtstag.
Die Kapelle musste dem Ruf der Kreis- und Ortsgruppenleiter folgen und die Veranstaltungen musikalisch umrahmen.